Ergänzung oder Alternative:

Homöopathie und Krebsbehandlung

Bei der Homöopathie handelt es sich nicht um eine Glaubensache. Schon ihrem Erfinder und Begründer Samuel Hahneman ging es um genaue und belegbare Erkenntnisse. Er begründete seine Wissenschaft mit Selbstversuchen, die als Ergebnis vor allem belegten, dass ein Gift, wenn man m in einer bestimmten Weise verdünnt, genau die Erkrankung heilt, die es in hoher Dosierung hervorruft. Hahnemann verschüttelte und verrieb die Stoffe in Alkohol oder Milchzucker, in mehreren Schritten Da bei diesem Vorgang ein Stoff physikalisch z.B. 1:100 verdünnt wurde, war er mit herkömmlichen Methoden nicht mehr nachzuweisen. Er belegte aber in tausenden genau beschriebenen Behandlungsprotokollen. dass gerade diese Methode zu besonders wirksamen Medikamenten führte. Deshalb nannte er sie „Potenzieren“.

Heute wird die Homöopathie entgegen weit verbreiteter Meinung nicht nur von Heilpraktikern, sondern auch von voll ausgebildeten Ärzten angewandt. Kein Krebskranker sollte leichtfertig seine bewahrte schulmedizinische Behandlung abbrechen. Aber in der Hand des erfahrenen Mediziners kann die Homöopathie auch heute noch ergänzend oder alternativ zur Gesundung beitragen.

Die von Hahnemann 17% begründete klassische Homöopathie verfügt über die längsten Erfahrungen In der Arzneibehandlung von Krebserkrankungen. Auf der Basis einer ganzheitlichen Erhebung sämtlicher individuellen Krankheitszeichen aller Körperebenen und den Angaben zur Krankheitsvorgeschichte wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip ein homöopathisch hergestelltes Arzneimittel zugeordnet. Dieses wirkt weniger stofflich, sondern es gibt gezielte Anstöße zur Selbstheilung.

Zur Abschwächung der Nebenwirkungen durch Strahlen- und Chemotherapie sowie zur Verbesserung der Heilung nach Operationen hat sich der Einsatz homöopathischer Einzel- aber auch Kombinationspräparate weit verbreitet (Adjuvante Therapie).

Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgten Berichte über die Tumorheilung mittels homöopathischer Arzneimittel (spezifische Therapia). Grundprinzipien homöopathischer Krebstherapie sind verbunden mit den Namen Bönninghausen, Clarke, Johnes, Schlegel und Grimmer.

Die gezielte homöopathische Behandlung von Geschwülsten erfordert Erfahrung und Genauigkeit durch den dafür qualifizierten Arzt oder Therapeuten. Besonders in der Anfangsphase sind häufige Konsultationen erforderlich, um die Mittelfindung optimal gestalten zu können.

Bewährt hat sich hierbei die Vorgehensweise nach Konzil und Spinedi, wodurch mittels einer speziellen Art der Arzneigabe erstaunlich schnell und tiefgründig eine Umstimmung zur Selbstheilung erreicht werden kann.

Die homöopathische Behandlung kann ergänzend und begleitend zur Standardmedizin, bei ausreichender Überzeugung des Patienten auch alternativ eingesetzt werden. Bei manifesten Krebserkrankungen sollte u.U. eine gezielte Kombination der Homöopathie mit anderen, die Regulation und das Immunsystem stimulierenden Verfahren vorgenommen werden.

Die Homöopathie in klassischer Form (Konstitutionsbehandlung) stellt eine ideale Vorsorge von Krebs und anderen chronischen Erkrankungen dar. Eine gesunde Lebensweise ergänzt die Homöopathie in idealer Weise.

Die Geschichte der homöopathischen Krebsbehandlung

Der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann charakterisiert in seinem berühmten „Organon der Heilkunst‘ in den Paragraphen 172-203 die Tumoren als lokale „Übel“ und gibt erste Hinweise zur Behandlung. Diese wird von seinem berühmtesten Schüler, Clemens von Bönnighausen erweitert. Er zeigte in vielfachen homöopathischen Behandlungen, dass sich die Verhärtung bzw. der Turner ausgehend von den örtlichen Symptomen oft beherrschen oder sogar zum Verschwinden bringen lässt. In seinem ersten homöopathischen Werk wurden erstmals auch „Krebsmittel“ aufgelistet.

J.C. Bienen stellt in seinem Hauptwerk zu Tumoren („Heilbarkeit von Tumoren durch Arzneimittel“) fest, dass in der Tumortherapie mit homöopathischen Arzneien die Wirkung auf den Tumor und das Allgemeinbefinden gleich berechtigt Bedeutung haben. Bei einer Pseudoheilung bessert sich nur das Allgemeinbefinden, während bei einer echten Heilung auch die Tumorzeichen verschwinden. Von Burnett wurde auch die Problematik des so genannten „Haltepunktes“ erstmals beschrieben: Homöopathische Arzneimittel heilen Krebsgeschwülste und andere schwere Erkrankungen nur aus, wenn sie die Krankheit in ihrer Ganzheit, d.h. in der Tiefe erfassen und beeinflussen können. Hierzu sind vorzugsweise mineralische und auf Giften basierende Mittel in der Lage.

Der berühmte amerikanische Homöopath E. G. Johnes gibt in seinem Buch „Krebs – seine Ursachen, Symptome und Heilung“ bereits 1903 die Erfahrung von ca. 15.000 Krebsbehandlungen wieder. Einleitend wird von ihm eine ausführliche Darstellung von Krebs fördernden Ursachen (Ernährung, Strahlen, Genussgifte, Psyche etc.) zur Kenntnis gegeben, welche an Aktualität kaum verloren hat. Johnes verwendet oft Kombinationen aus homöopathischen Tiefpotenzen (Herstellungsschritte z.B. 1:10), so genannte „Cancer Drops“, mit spektakulärer Erfolgsrate, wie etwa 80 Fallberichte im Buch beweisen. Erstmals erfolgt durch ihn eine Beschreibung der Leitsymptome der wichtigsten Krebsmittel. Eine besondere Bedeutung misst Johnes den Arzneimittel Phytolacce bei, welches in kaum einer seiner Mischungen fehlt. Im Gegensatz zur klassischen homöopathischen Lehre, werden von ihm auch äußere Arzneianwendungen empfohlen unter Verwendung ätzender Salben und Pasten.

Apotheke im 19. Jahrhundert
Homöopathische Medikamente 1885

Wertvolle Erfahrungen

John H. Clarke („Heilung von Tumoren durch Arzneimittel‘) stellt nach vieljährigen Umgang mit Krebspatienten Grundsätze fest, welche auch heute unverändert zutreffen. Vor dem Auftreten der Krebszeichen wird häufig ein präkanzeröses (Vor-Krebs) Stadium beobachtet, welches durch oft therapieresistente Allgemeinbeschwerden gekennzeichnet wird. Oft wird der Tumor nach Unterdrückung. von Hauterscheinungen, Absonderungen und vermehrter Anwendung allopathischer (schulmedizinischer) Medikamente beobachte. Bei Erscheinen des Tumors verschwinden oft die allgemeinen und präkanzerösen Zeichen, d.h. der Tumor verliert scheinbar seinen konstitutionellen Charakter. Clarke ist schließlich die Einführung der Krebsnosode (aus krankhaften Körpermaterialien hergestelltes Medikament) in die Therapie zu verdanken.

W. Grimmer als ein bekannter Schüler von J. T. Kent hatte sich schon frühzeitig auf die homöopathische Behandlung von Tumoren spezialisiert und hat nach eigenen Angaben jährlich ca. 2000 Krebspatienten behandelt. Seine im Buch „Krebsarznei und Krebsbehandlung“ verfassten Erfahrungen sind dementsprechend besondere wertvoll. Er empfiehlt, die homöopathische Behandlung sofort nach Feststellung des Tumors zu beginnen. Gemäß seiner Vorgehensweise ist unabhängig vorn Tumorstadium immer eine Besserung und Erhöhung der Lebensqualität möglich. Während von Grimmer in Frühfällen eine sehr hohe Heilungsrate (etwa 90%) erreicht werden konnte, war die Prognose in fortgeschritten Stadien vergleichsweise schlecht.

In die Reihe der berühmten homöopathischen Krebstherapeuten Vergangenheit gehört unbedingt noch der Tübinger Arzt E. Schlegel. Er fasst in seinem Hauptwerk „ Die Krebskrankheit“ zunächst das Wissen seiner Vorgänger in der homöopathischen Krebsbehandlung zusammen. Im Buch erfolgt detailliert die Beschreibung der praktischen Vorgehensweise der Einzelmittelhomöopathie bei Krebserkrankung aller Art. Dem folgt eine ausführliche Beschreibung der wichtigsten homöopathischen Krebsmittel untermauert mit einer Vielzahl von eindrucksvollen Fallbeschreibungen. Schlegel verabreicht oft mehrere homöopathische Mittel nacheinander, kombiniert Krebs-und Konstitutionsmittel, meist im Potenzbereich C30-C200 („C“ bedeutet, die Mittel werden in 1:100-Schritten hergestellt). Die Arzneigaben erfolgen alt auch täglich. Ständig werden die Arzneien an den aktuellen Zustand des Patienten angepasst.

Diese Medizinrichtung verfügt über die längsten Erfahrungen in der Arzneibehandlung von Krebserkrankungen. Auf der Basis einer ganzheitlichen Erhebung sämtlicher individuellen Krankheitszeichen aller Körperebenen und den Angaben zur Vorgeschichte wird nach dem Ähnlichkeitsprinzip ein homöopathisch hergestelltes Arzneimittel zugeordnet. Dieses wirkt weniger stofflich, sondern es gibt gezielte Anstöße mir Selbstheilung. Bei der Behandlung von Krebskranken geht es vor allem um die Abschwächung der Nebenwirkungen durch Strahlen- und Chemotherapie sowie die Verbesserung der Heilung nach Operationen durch Einsatz homöopathischer Einzel- aber auch Kombinationspräparate als adjuvante (unterstützende) Therapie.

Durch das Aufkommen der pharmazeutisch ausgerichteten Medizin und besonders der Einführung der Chemotherapie in de Krebsbehandlung trat die Homöopathie dort zunächst stark in den Hintergrund. Immer gab es vereinzelt homöopathische Therapeuten, welche trotz Anfeindungen durch andere Mediziner die Homöopathie begleitend oder auch alternativ en Krebstherapie anwendeten. Nachdem sich in den 90er Jahren zeigte, dass die Standard-Krebsbehandlung mit Stahl, Strahl und Chemie das Krebsproblem nicht lösen konnte, bekamen die homöopathischen Bemühungen im Rahmen der Suche nach besseren Alternativen wieder Aufwind.

Durch H. Barthel wenden im Buch „Homöopathie – der Erfolg gibt uns recht“ 1996 zehn Krebsfälle mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens fünf Jahren detailliert in puncto homöopathischer Therapie beschrieben. Die erzielten Erfolge mit überwiegend sehr hohen Potenzen sind für jeden Leser überzeugend. Auch in der indischen Literatur und von griechischen Homöopathen wird in den letzten Jahren zunehmend über gezielte homöopathische Behandlungen bei Tumoren berichtet (Farokh 1995, Ghegas 1990).

Der Schweizer homöopathische Arzt, D. Spinedi nahm gemeinsam mit seinem Team in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle der homöopathischen Krebstherapie in Europa ein. Er legte in seinen Büchern „Die Krebsbehandlung mit Homöopathie Teil I & II“ (1997 und 1999) eine ausführliche Aufarbeitung der homöopathischen Fachliteratur zum Thema Krebs und Homöopathie vor. Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe von Kollegen konnte er bei intensiver Patientenbetreuung eine hohe Heilungsrate bei Präkanzerosen (Krebsvorstufen) und Primärtumoren (zuerst auftretende …) reproduzieren. Er empfiehlt die Q-Potenzgabe nach Künzli für den klinischen Gebrauch und insbesondere die Arzneisuche bei Krebspatienten. (In der Herneapathie wird nach Potenzen unterschieden, je nach der Verarbeitung des ursprunglichen Arzneistoffes in Verarbeitungsschritten z.B. 1:100 verrieben oder verschüttete. Die Höhe der einzelnen Schritte macht die Hoch- oder Tiefpotenz aus.). Durch Spinedi wurde die homöopathische Krebstherapie nachdrücklich definiert und gemäß den aktuellen Erfordernissen eines gezielten und überprüfbaren Einsatzes im Rahmen eines biologischen Gesamtkonzeptes belebt.

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Praktische Vorgehensweise

In gleicher Weise wie bei akuten Erkrankungen kann die Einzel Einzelmittelhomöopathie auch bei Krebspatienten Anwendung finden. Die Mittelwahl erfolgt gemäß die vordergründigen und auffälligen Einzelsymptomen. Vielfach lassen sich homöopathisch die Neben- und Nachwirkungen aggressiver Therapien vermindern.

Ein Beispiel aus der Praxis: Eine 55-jährige Frau bekommt den Laborbericht einer Routineuntersuchung in die Hand und liest die Diagnose „Z.n. Pankreaskarzinom und Metastasierung“. Sie fasst die Diagnose als neues Rezidiv auf und ist vollkommen schockiert. Da den Hausarzt nicht erreichbar ist, bleibt sie einige Tage im Ungewissen und entwickelt ängstliche Unruhe, eisige Kälte der Hände und Füße sowie starke Schlafstörungen. Die Symptome verschwinden nach einmaliger Gabe von Aconitum C30 innerhalb von wenigen Stunden.

Für Patienten, welche aus verschiedensten Gründen einer klassischen Einzelmittelhomöopathie nicht zugänglich sind, kann mit dem Ziel der Tumorhemmung die Tiefpotenzhomöopathie nach Johne bedingt empfohlen werden. Die „Cancer drops“ sollten 3-mal täglich 10-15 Tropfen genommen werden. Bei Hinweisen auf ein Ansprechen der Therapie hat sich eine stufenweise Potenzerhöhung bis zur D6 praktisch bewährt.

Ein Beispiel aus der Praxis

Nach positivem Hämoccult-Test wird bei einer 66-jährigen Frau durch Darmspiegelung ein Colontumor (im Dickdarm) festgestellt. Die Biopsie ergibt im Basisbereich den Befund eines Adenokarzinomes (Krebs an einer Drüse). Die dringlich angeratene Operation mit partieller Kolektomie wird von der Patientin abgelehnt und eine homöopathische Therapie gewünscht. Da ein klassisch homöopathischeTherapie aus Kostengründen ebenfalls nicht in Betracht kommt, werden Cancer Drops nach Johnes verordnet (Phytolacce D1, Carbo animalis D3, Conium 03, tgl. 3 x 5 Tr.). Mit Pausen werden die Tropfen über insgesamt zwei Jahre eingenommen. Eine zwischenzeitlich durchgeführte Koloskopie zeigt einen verkleinerten Tumor ohne Blutungszeichen. Nach einen weiteren Jahr lässt sich kein Tumor mehr nachweisen. (Das soll nicht bedeuten, dass eine solche Therapie immer abschlägt. Eine schulmedizinische Behandlung zu verweigern kann ein hohe Risiko bedeuten, Anm. d. Red.).

Idealerweise sollte die klassische Homöopathie im Stadium der Präkanzerose in der Lage sein, einen Tumorausbruch zu verhindern. Doch das Erkennen dieser Stadien ist schwer, sieht man einmal von klinisch gesicherten Präkanzerose (Abstriche nach Papanicolau, Lichen ruber planus) ab. Bei therapieresistenten Beschwerden aller Art sollte man an eine Präkanzerose denken. Sie zeichnet sich häufig auch durch Symptome einer allgemeinen Regulationsstarre aus (ausbleibendes Fieber, Depression & Schlafstörung,Verdauungsschwäche. chronische Müdigkeit, Kalte der Arnen (Nase, Zehen, Fingerspitzen), unangemessene Stressbewältigung u.a.m).

Möglichst noch von der beabsichtigten Tumoroperation sollte eine ausführliche homöopathische Anamnese (Erfassung die Kränken- und Lebensgeschichte) erfolgen und die Konstitutionsarznei gefunden werden. Diese wird dann in ansteigenden Potenzen auch während eventuell folgenden Chemo- und Strahlentherapie gegeben. Bei sicheren Hinweisen eines Ansprechens der homöopathischen Arznei kann diese dann in seltenen Gaben als C-Potenz (Hunderten) fortgeführt werden. Regelmäßige Folgeanamnesen und Verlaufsbeobachtungen geben nicht selten auch Anlass zur Verabreichung von Thuja (z.B. beim Auftreten sykotischer Zeichen, wie Warzen, Kondylome, Träume vom Fallen) oder anderen besonders miasmatisch (krankheisauslösend) ausgerichteten Arzneimitteln. Die homöopathische Tumornachbehandlung sollte über viele Jahre fortgesetzt weiden und bedarf eines engen Vertrauensverhältnisse zwischen Arzt und Patient.

Parallel zur Homöopathie sollten die Lebensbedingungen allgemein, die Ernährung und vor allem Psychohygiene optimiert werden. Beachtet man die jeweilige Wirkebene von förderlichen therapeutischen Maßnahmen, können diese unproblematisch mit der homöopathischen Arzneitherapie kombiniert werden. Es ist ausunserer Sicht vor dem Hintergrund der vielfältigen Erkenntnisse aus der Forschung und Komplementär-Medizin nicht mehr haltbar, dem Krebspatienten bei laufender homöopathischer Behandlung sinnvolle Zusatzmaßnahmen zu verwehren. Insbesondere Maßnahmen, welche den Energiestoffwechsel und damit die Lebenskraft anregen (Sauerstoff, Antioxidantien, Bewegung, moderate Hyperthermie, Zuneigung aller Art), sind auch förderlich für eine erfolgreiche Homöotherapie.

Ein Beispiel aus der Praxis

Frau D.L., 62 Jahre, wegen Bauchschmerz im August 1997 Diagnostik und Laparatomie. Festellung: inoperables Pankreaskarzinom mit Leber-Metastasierung, Vorstellung am 6.9.1997 zur homöopathischen Anamnese, noch gutes Allgemeinbefinden, seelisch „fertig“, laut Krankenhausarzt noch 3 Monate Lebenserwartung. Homöopathische Anamnese, Gabe 2 x 5 Glob. Phosphorus C 1000. Zur Wiedervorstellung nach 6 Wochen: gutes Allgemeinbefinden, hat wieder Zuversicht, Arzneigabe: Phosphorus XMK (C10000). Am 12.12.1997 Kontrolluntersuchung im Krankenhaus, nur noch Tumorreste nachweisbar (Narben?), Pankreaskopf (Bauchspeicheldrüse) frei. Erneute Untersuchung nach 6 Monaten: unauffällig, Patientin erfreut sich bis heute guter Gesundheit und unternimmt viel.

Wie bereits erwähnt wurde, handelt es sich bei der homöopathischen Krebstherapie nach Spinedi um eine gezielte Einzelmittelverordnung, deren Effekt besonders in der Anfangsphase der Homöotherapie engmaschig kontrolliert wind. Durch die Verabreichung der Mittel in Q-Potenzen nach Künzli und Spinedi werden selbst in schweren Fällen und bei Einnahme allopathischer (schulmedizinischer, gegen die Krankheit gerichteter) Medizin schnell Behandlungseffekte deutlich. Zur Beurteilung der Wirksamkeit des homöopathischen Mittels werden Verlaufskriterien festgelegt, welche sich aus objektiven und auffälligen individuellen Symptomen bzw. Befunden zusammensetzen. Diese werden in kurzen Abständen in ihrer Intensität bzw. Veränderung beurteilt. Eire Mittelwechsel erfolgt nur bei eindeutiger Wirkungslosigkeit, Beschwerdezunahme oder dem Auftreten von neuen Symptomen. Die Q-Potenz wind bei guter Wirkung alle 5 bis 7 Tage gesteigert. Nach Beendigung der Intensivbetreuung kann der Patient die Arznei in gleicher Weise noch mehrere Wochen fortführen unter selbsttätiger Protokollierung der Veränderungen. Wurde ein stabiler Gesundheitszustand errecht, kann auf die klassische Konstitutionstherapie mit Hochpotenzen übergegangen werden.

Ausblick

Die homöopathische Arzneitherapie war und ist ein fester Therapiebaustein einer modern, komplementären (ergänzenden) und alternativen Krebsbehandlung. Auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrungen und inzwischen vielfacher wissenschaftlicher Untersuchungen zum Wirksamkeitsmechanismus hat die Homöopathie nicht nur Bedeutung in der Behandlung von Bagatellbechwerden oder Nebenwirkungen anderer Therapien, sondern kann gezielt tumorhemmend und ganzheitlich immunologisch modulierend eingesetzt werden.

Aktuell kommt die Homöopathie bei Krebserkrankungen vordergründig eine adjuvate Bedeutung zu. Sie kam parallel zu laufender Standardtherapie eingesetzt werden. Ehe Konstitutionsbehandfung im klassischen Sinne ist nicht nur vorbeugend gegenüber Krebs und chronischen Krankheiten, sondern sollte fester Bestandteil eines aktiven Nachsorgekonzeptes darstellert.

Nachdem die Prognose vieler Krebsarten nach alleiniger Standardtherapie langfristig betrachtet seit Jahren unverändert schlecht zu beurteilen ist, mehren sich die Stimmen zu neo-adjuvanter Vorgehensweise. Dies bedeutet, dass man zunächst eine konservative, innere Krebsbehandlung durchführt. Eine Tumorverkleinerung oder zumindest Hemmung weiterer Ausbreitung unter dieser Therapie zeigt dann deutlich deren Effizienz an. Die Größe des Resttumors bestimme dann die Notwendigkeit einer Operation. Die weitere Nachbehandlung orientiert sich dann wieder an der Vorgehensweise, welche für die Tumorwirkung verantwortich zu machen ist. Es existieren inzwischen vielfältige Falldokumentationen und Zwischenauswertungen von Therapiezentren und Schwerpunktpraxen. Die homöopathische Behandlung von Tumoren Ist den Kinderschuhen entwachsen und sollte bei sachgemäßer Anwendung einen hoben Stellenwert in der biologischen Krebsmedizin erlangen.

Literatur:
S. Hahnemann: „Organon der Heilkunst“, 6. Auf., 1921, Haug Verlag
J. Burnett: „Heilbarkeit von Tumoren durch Arzneimittel“, 1893
E. J. Jones: „Krebs – seine Ursachen, Symptome und Heilung“, 1903
J. H. Clarke: „Heilung von Tumoren durch Artneimittel, 1908
W. Grimmer „Krebsarznei und Krebsbehandlungen“, 1929
E. Schlegel: „Die Krebskrankheit*, 1926
H. Barthel: „ Homöopathie – der Erfolg gibt recht“, 1996
D. Spinedi: „Die Krebsbehandlung mit Homöopathie Teil I & II“, 1997 und 1999, Cheiron Verlag
U. Reuter, R. Oettmeier: „Biologogische Krebsbehandlung heute“, Kap. 5, ProLeben Fachverlag Greiz.

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