Biologische Krebsbehandlung bei chronischer Leukämie und bösartiger Lymphknotenvergrößerung

Die biologische Medizin halt für die begleitende (adjuvant, komplementäre) Behandlung von bösartigen Erkrankungen der Blut- und Lymphzelien eine breite Palette von wirksamen Therapien bereit. Bei akuter Leukämie und besonders bösartigen Formen von Lymphzellwucherungen ist auf alle Falle zunächst eine gezielte Chemotherapie angesagt.

Grundsätzlich unterscheidet man akute (schnell verlaufende) und chronische (langsam, oft über Jahre verlaufende) Leukämien und Lympherkrankungen. Bei den selteneren akuten Leukämien werden das Blut und deren Anhangsorgane (Milz, Leber, Knochenmark) von unreifen und meist funktionsuntüchtigen Leukämiezellen überschwemmt, welche unkontrolliert im Knochenmark entstehen und schnell die normale Blutbildung verdrängen. In der Folge kommt es rasch zu erheblichen Beeinträchtigungen vieler Körperfunktionen und zum Kräfteverfall. Eine gezielt eingesetzte Chemotherapie, ggf. in Kombination mit Knochenmarktransplantation ist in vielen Fällen lebensrettend und gilt auch für einen geschulten Naturmediziner als Mittel der Wahl. Ähnliche Wirkung zeigt die Chemotherapie auch bei besonders bösartigen Formen von Lymphzellwucherungen (hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome) und beim Morbus Hodgkin im generalisierten Stadium.

Dabei wurde auch beobachtet, dass die Chemotherapie bei jüngeren Patienten zu mehr Erfolg führte als bei älteren. Der Grund hierfür liegt offensichtlich in den geringeren Nebenwirkungen und einer besseren Organvitalität bei jungen Patienten.

Demgegenüber ist bei chronischen Leukämien und Lymphomen mit niedrigem Malignitätsgrad (Grad an Bösartigkeit) weniger Eile in puncto Zell zerstörender Chemotherapie geboten. Wenn die Veränderungen im Blutbild und die Beschwerden des Betroffenen bestimmte Grenzen überschritten haben, sollte jedoch möglichst schnell mit einer chemotherapeutischen Behandlung begonnen werden. Sehr aktuell gilt es hierbei auf die Möglichkeit der vorherigen Bestimmung der Chemowirksamkeit im Labortest (sogenannte Chemosensibilitätstestung) hinzuweisen, welche aus Blutproben oder Kleinstproben von Tumorgewebe möglich sind. Zu den chronischen Hämoblastosen (bösartige Bluterkrankungen), welche unbedingt auch biologisch begleitend behandelt werden sollten, zählen sämtliche chronische Leukämien (lymphatisch, das bedeutet die Lymphknoten betreffend, und myeoisch, das heißt das Knochenmark betreffend), chronisch verlaufende Lymphknotenvergrößerungen (Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin), das Plasmozytom (Geschwulst der Plasmazellen des Knochenmarks) und das multiple Myelom (Morbus Kahler)

Bild: Übersicht der wichtigsten Förderfaktoren von Leukämie- und Lymphomerkrankungen aus Sicht der biologischen Medizin

Übersicht der wichtigsten Förderfaktoren von Leukämie- und Lymphomerkrankungen aus Sicht der biologischen Medizin

Biologische Aspekte zum Blut- und Lymphsystem

Die Bildung von Blut und Lymphzellen setzt bekanntlich schon im Mutterleib ein und ist dort natürlich auch sämtlichen Störfaktoren, ausgehend von der schwangeren Mutter, ausgesetzt. Glücklicherweise wird In dieser Entwicklungsphase oft viel Sorgfalt bei der Vermeidung von Giftstoffbelastungen (z.B. Nikotin, Medikamente, schädigende Strahlen, Umweltgifte) des Fötus aufgebracht. Das mindestens sechsmonatige Stillen ermöglicht dem Säugling eine optimale Entwicklung der Zellabwehr. Denn nur die Muttermilch ist der optimale „Saft“ für das Kleinkind. Andere Milcharten, insbesondere Kuhmilch, zeigen von ihrer Zusammensetzung her deutliche Abweichungen zur Muttermilch und stören häufig eine naturgemäße Ausbildung der Körperabwehr. Die normale Besiedlung des Dickdarms mit in Symbiose lebenden Bakterien (z.B. Lactobacillus. Bakteoides. Bifidobacillus) ist in den ersten Lebensmonaten nur mit Muttermilch und ggf. muttermilchadaptierter, also an die Muttermilch angepasster Ersatzmilch möglich.

Im Laufe der ersten Lebensjahre erfolgt beim Menschen eine intensive Auseinandersetzung mit der Umwelt und mit deren Reizfaktoren. Unser Abwehrsystem lernt mit jeder Erkältung, mit jedem fieberhaften Infekt hinzu. Dieser Prozess wird als „Immuntraining“ bezeichnet. Man sollte dieses für ein späteres Überleben notwendige Training nicht bei jedem kleinen Krankheitszeichen künstlich bremsen oder gar unterdrücken. Die vorschnelle Gabe von Fiebermitteln und Antibiotika nimmt dem Immunsystem die Möglichkeit zur Reaktion, zum Hinzulernen und zur Regulation. Und gerade Fieber über einige Stunden und ohne starke Beeinträchtigung des Menschen ist etwas Natürliches! Die Forschung konnte zeigen, dass T-Lymphozyten (eine wichtige Art von Abwehrzellen) bei einer Temperatur von 39,3°C optimal arbeiten und ihrer Abwehraufgabe nachkommen. Bei höherer Temperatur arbeitet der Stoffwechsel schneller, die Durchblutung und Sauerstoffumsetzung steigt an, Viren und Bakterien können sich schlechter vermehren.

Antibiotika schwächen das Immunsystem

Die Ärzte lernen an der Universität, dass Antibiotika nur gegen Bakterienvermehrung wirken. Aber oft werden diese in der Praxis auch bei jeglichem Fehlen von Anzeichen einer bakteriellen Entzündung (z.B. Eiter, eitriger Auswurf, ausgeprägtes Krankheitsgefühl) eingesetzt. Antibiotika wirken durch eine Unterdrückung der Erneuerung der weißen Abwehrzellen bei häufig wiederholter Einnahme eindeutig Abwehr schwächend. Beim gesunden Menschen werden pro Tag ca. 30 Milliarden (pro Sekunde: 1,2 Millionen) neue weiße Blutzellen vom Knochenmark in die Blutbahn ausgeschüttet. Gleichzeitig zerfallen in gleicher Größenordnung überalterte Leukozyten (weiße Blutkörperchen), vorwiegend im Gewebe. Der als Leukozytolyse bezeichnete ständige Erneuerungsprozess ist überaus wichtig für die Gewährleitung vitaler und flexibler Abwehrzellen. Antibiotika verfestigen die Zellwände und fördern durch Unterdrückung der Leukozytolyse die Zellüberalterung mit späterer Reduktion der Neubildung im Knochenmark.

Schädliche Einflüsse auf Blut- und Lymphzellen

In unserer Umwelt sind wir einer Fülle an Leukämie und Lymphomerkrankungen fördernden Einflüssen ausgesetzt. Besonders bekannt sind die schädigenden Effekte von radioaktiver und ionisierender Strahlung. Die Katastrophe in Tschernobyl führte zu einer deutlichen Erhöhung der Erkrankungsrate an Leukämien und malignen Lymphomen (bösartigen Lymphknotenvergrößerungen) in der dortigen Region. In Deutschland sind erhöhte Leukämie- und Lymphomraten bei Arbeitern und Bewohnern in Regionen mit Uranerzbergbau und Radongasexposition bekannt. Aber auch im Anschluss an eine Strahlentherapie kann sich sich bis 0,3 Prozent der Fälle eine akute Leukämie ausbilden.

Dauerstress mit elektromagnetischen Feldern wirkt schädigend. So konnte eine schwedische Studie bei Kindern, die in der Nahe von Hochspannungsleistungen wohnten, ein vierfach erhöhtes Leukämierisiko feststellen. Ähnlich alarmierende Daten wurden nach Belastungen mit Holzschutzmitteln, Insektiziden, Herbiziden und Lösungsmitteln im Wohnbereich erhoben. Auch die Nahrungszubereitung mit Mikrowelle wird diesbezüglich von der Fachliteratur kontrovers diskutiert. Zu diesen Faktoren unserer Lebensumgebung kommen noch eine Unmenge an chemischen Zusätzen in der Nahrung, Schwermetalle der Luft und aus Zahnfüllmaterlalien und eine nicht zu unterschätzende Vielzahl an Medikamenten, welche häufig Einfluss auf die Blutzellen als Nebenwirkung haben. In der Vorgeschichte vieler Leukämie- und Lymphompatienten finden sich gehäufte und vielfach chronische Entzündungen im Körper, welche, teilweise ungenügend behandelt, als chronische Dauerstressoren des Abwehrsystems in Erscheinung treten. Die als Störfelder bezeichneten chronischen Entzündungsherde lassen sich oft im Bereich der Zähne, Nasennebeenhöhlen, Mandeln und des Bauchraums diagnostizieren. Hinzu kommen chronische Infektionen mit Viren (z.D. Herpes, Zytomegalie-V., Epstein-Bar-V., Borna-V.,..) und in ca. 25 Prozent der Fälle mit Parasiten. Letztere werden gehäuft über Fernreisen nach Europa eingeschleppt und treten durch uncharakteristisches Krankheitsgefühl in Erscheinung.

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