Sag JA zum LEBEN. Volkmar Schwabe berichtet über die Klinik
„Pro Leben in Greiz“

Volkmar Schwabe ein Journalist und Diplom-Pädagoge zeichnet für die Serie „Klinik-Konzepte“ und „Reisen“ in CO’MED verantwortlich. Dabei porträtiert er nur Kliniken, die er selbst im Rahmen teilnehmender Beobachtung besucht hat und von deren (complementär)-medizinischen Kompetenz er voll überzeugt ist.

CO’MED besuchte die Klinik für biologische Tumorabwehr, Naturheilverfahren, Ernährungstherapie nach F.X. Mayr, spezielle Schmerztherapie und Homöopathie.

Wenige Tage nach meinem Besuch in der Klinik in Greiz im thüringischen Vogtland erlitt meine Mutter einen Schenkelhalsbruch und ich musste das entwürdigende Procedere einer Fließband-Therapie in einer der größten und sogenannten fortschrittlichsten Hessenkliniken miterleben. Viel größere konnte der Kontrast nicht sein. Hier eine die Menschenwürde In den Mittelpunkt stellende Zuwendung hin zu Körper, Seele und Geist, dort die Verleugnung der individuellen Ansprüche „zugunsten“ reibungsloser und störungsfreier Abläufe. Hier de engagierte Einleitung eines Prozesses mit dem Ziel der liebevollen Akzeptanz der eigenen Lebensumstände: „sag JA zum Leben“, dort das Eingebundensein in entpersonalisierte Sachzwänge, reduktionistische Medizinlehre und Apparatemedizin. Dabei steht die Serie »Klinik-Konzepte“ nicht im Ruf, der Schulmedizin eo ipro feindselig gegenüberzustehen. Ganz im Gegenteil. Im ganzheitlichen Verständnis der Complementärmedizin hat selbstverständlich die Schulmedizin ihre fundamentale Relevanz. Der letzte Artikel dieser Serie über die Spezialklinik in Neukirchen „Complementärmedizin trifft Schulmedizin“ und einer der kommenden über die Stadtklinik in Baden-Baden sind Belege dafür. Wirklich „menschenwürdig“ wird die Medizin aber erst wieder dort, wo sich die tiefgreifenden medizinischen Erkenntnisse in den demütigen Kontext stellen, der heißt:

Der Mensch in seiner Ganzheit, in seiner Dreieinigkeit, steht im Mittelpunkt.

Damit führt uns dieser Exkurs unmittelbar zurück zum Behandlungszentrum nach Greiz. Dass ich mich genauso wie viele Patienten in in Greiz, „wie ein Fisch im Wasser fühlen konnte, geht auf die zielstrebige Verwirklichung eines Traumes von zwei Ärzten zurück, die vor über zehn Jahren aus den Zwängen der Jenaer Universitätsklinik ausbrechen wollten, um eine Klinik für ganzheitliche Medizin im oben genannten Sinn zu gründen. Dass da zuerst eine Gemeinschaftspraxis entstand, dann ein tagesklinisches Zentrum und erst Anfang 2002 die Genehmigung für den Betrieb einer staatlich konzessionierten Klinik mit zwölf Betten gegeben wurde, zeigt einerseits sicher die stetige Entwicklung der beiden Initiatoren, andererseits den extrem steinigen Weg im Osten, der für solche Institutionen mit privatwirtschaftlicher Trägerschaft immer noch extrem schwierig ist. Vielleicht kann dieser Artikel die Botschaft transportieren, dass es sieh allemal lohnt, die Mauer der Vorurteile In den Köpfen abzubauen. Dass es sich lohnt, sich für eine so herausragende Erfahrung, wie sie diese Klinik nach meiner Erfahrung und Einschätzung zweifellos bietet, auf den Weg in das Vogtland nach Greiz zu machen, auch von West nach Ost.

Dr. Reuter (links) und Dr. Oettmeier (rechts)

Die beiden Visionäre, die aus den schulmedizinischen Zwängen ausgebrochen sind, heißen Dr. Reuter und Dr. Oettmeier. Der ärztlicher Direktor Dr. med. Uwe Reuter ist FA für Orthopädie mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Chirotherapie, spezielle Schmerztherapie, Akupunktur und Naturheilverfahren, diplomierter Fastenarzt nach F.X.Mayr. Sein „Pendant“, der Chefarzt Dr. med. Ralf Oettmeier, ist ebenfalls FA für Orthopädie mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Chirotherapie, Naturheilverfahren, Akupunktur und spezielle Schmerztherapie. Zusammen mit den beiden Ehefrauen, Frau Dr. Oettmeier (biologische Zahnärztin) und Frau Reuter (Ganzheitliche Physiotherapeutin) sowie zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bilden sie das ärztliche und pflegerische Team einer Klinik, die es sich zum Ziel gesetzt hat, dass sich Menschen mit den unterschiedlichsten und unglücklichsten Umständen zu ihrem Leben bekennen, sogar „JA“ dazu sagen. Mit großem Erfolg, wie ich das in den folgenden Tagen selbst erfahren sollte.

Bevor ich aber als Gast die Biopension beziehe, lasse ich mich von den beiden leitenden Ärzten, die ein angenehmes partnerschaftliches Miteinander genauso kennzeichnet wie es für die gesamte Klinik typisch Ist über die Ziele der Klinik informieren. Behandelt werden in Greiz: Tumorpatienten, Menschen mit chronischen Erkrankungen und mit chronischen Schmerzen. Es gibt dabei allerdings keine „Zielgruppen“-Spezialisierung, weil es einen übergreifenden therapeutischen Grundsatz gibt: Der Mensch in seiner Ganzheit wird behandelt, nicht das Krankheitsbild. Für jede Krankheitsform gilt nämlich, dass in einem Stufenschema alle Störungen auf allen Ebenen abgearbeitet werden müssen. Dies gilt gleichermaßen für die körperliche, geistige und seelische Ebene. So wird der erste Schritt auf dieser Stufenleiter, die Entgiftung, nicht nur im tradierten Verständnis nur im klassischen körperlichen Bereich durchgeführt, sondern es werden die Belastungen der Seele genauso wie die negativen Gedanken auf der geistigen Ebene „entgiftet“. Erst wenn das alles übergreifende Postulat: „sag JA zum Leben“ Besitz vom Denken, Handeln und Fühlen ergriffen hat, können die weiteren Sprossen: Regenerieren, Harmonisieren und Stabilisieren erklettert werden. Dem ist ein weiteres Grundprinzip der Behandlung übergeordnet: Die Entscheidungshoheit über jeden Schritt liegt selbstverantwortlich beim Patienten. Das Ärzte- und Pflegeteam berät, der Patient entscheidet über sich selbst. Entscheidet auch über das Ja oder Nein zum Leben. Entscheidet sich auch über die Anwendung ggf. klassischer schulmedizinischer Interventionen wie Chemotherapie o.ä. Der Arzt übernimmt dabei dir Rolle des Motivators, des Impulsgebers, des Pädagogen, er animiert, berät, hilft.

Die tabellarische Aufbereitung dieses integrierten Stufenkonzepts in Greiz sieht dann so aus:
  • ganzheitliche Diagnostik
  • Ausschalten von Herden und Störfeldern 
  • Umstellung von Ernährung und Esskultur (F.X. Mayr)
  • orthomolekulare Medizin, Sauerstoff-und Ozontherapie 
  • Normalisierung des Säure-Basen-Haushalts 
  • ganzheitliche Schmerztherapie 
  • naturheilkundliche Arzneimitteltherapie (bes. Phyto- und Homöopathie) 
  • pulsierende Magnetfeldtherapie 
  • unspezifische und spezifische Behandlungen zur Stärkung des Abwehrsystems 
  • Psychotherapie und grundlegende innere Harmonisierung 
  • Behandlung nach Wichtigkeit. Ebenen und Stufen 
  • aktive Einbindung des Patienten in das Konzept: SAG JA ZUM LEBEN.

Einleuchtend, dass in Greiz immer weniger von der biologischen Krebstherapie und immer mehr von der integralen Krebstherapie gesprochen wird. Einleuchtend auch, dass eine der Hauptsäulen dieses Konzepts für alle Patientengruppen die Ernährungsmedizin ist. Diese beinhaltet:

• Diagnostik und Behandlung nach F.X. MAYR • ergänzende ganzheitliche Behandlung im Rahmen der Intensivdiät (physikalische Anwendungen, medizinische Darmspülungen, harmonisierende Behandlungen) • gezielte orthomolekulare Medizin als Supplementierung • Umstellung der Ernährung nach individuellen Gesichtspunkten (z.B. Stoffwechseltypbestimmungen). Natürlich war ich nach dieser Einführung begierig darauf, hinter die Kulissen dieses integrierten Konzepts zu schauen, meine eigenen Erfahrungen zu machen.

 

Ganzheitliches Ambiente

Ich wohne in der „Bio-Pension“, wie die anderen Patienten und ggf. deren Begleitungen auch. Und lerne sofort eine weitere Dominante des Fachbehandlungszentrums kennen, das in einem großen herrschaftlichen Jugendstil-Gebäude untergebracht ist: Ob das die Bio-Klinik ist, das Fachbehandlungszentrum, die Tagesklinik, jedes Arztzimmer, selbst die Physiotherapie-Räume und die Zahnarztpraxis, alles unterstellt sich dem Anspruch umfassender lebensbejahender Ganzheitlichkeit. Es gibt kein Möbelstück, das sich nicht stilvoll in das Jugendstil-Anwesen einpasst, keines hat jemals belastende Lösungsmittel oder Spanplatten erlebt. Diese Konsequenz wird in der Bio-Pension durch ausschließliche Verwendung von schadstofffreien Naturfasern bei Bettwäsche, Handtüchern, Vorhängen und Gardinen, natürlichen Fußböden, Netzfreischaltung, Frühstück und Mittagessen aus kontrolliertem biologischem Anbau, ständiger Bereitstellung von Tee und eigengefiltertem Wasser beeindruckend fortgesetzt. Dieses „Gesamtkunstwerk“ aus Architektur, Mobiliar, Jugendstilscheiben und natürlich der bereits beschriebenen ungezwungenen, liebevollen Zuwendung ergibt eine ganz spezifische Atmosphäre, die ich bisher nur selten, schon gar nicht in einer Klinik, erlebt habe. Da verwundert es schon nicht mehr, dass sich Patienten, dir – auf eine Anwendung oder Untersuchung wartend – eher an einen gemütlichen abendlichen Plausch guter Nachbarn erinnern. Hier wird das Leben in der Klinik zum Modell: So schön kann das Leben sein, so ist das Orientieren am Schönen, Guten überall möglich. Damit bin ich genauso „unterschwellig“, wie das in der Klinik beabsichtigt wird, bei einem wichtigen Teil der Therapie angelangt. Es gibt hier keine chronologische Aneinanderreihung von Diagnostik und Therapie, beides ist ein Teil des Ganzen. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass diese spezielle Therapieverständnis vom ersten bis zum letzten Moment alles überlagert, während die Diagnostik dagegen festen Tagesplänen folgt.

Ganzheitliche Diagnostik

Ich genieße ausdrücklich keinen Sonderstatus. Morgens um sieben beginnt mein Patientendasein. Noch vor dem Frühstück erwarten mich BEV. Jörgensentest und Dunkelfelddiagnostik. Verträglichkeit von Zahnersatzmaterialien usw. ausgewertet. Diese Untersuchung bestätigt u.a. meine Vermutung. dass eine Narbe am linken Arm ein echtes Störfeld darstellt. Dieser Teil meiner umfassenden Klinik-Erfahrungen wird mit einem ausführlichen Auswertungsgespräch mit Dr. Reuter abgeschlossen.

Ganzheitliche Schmerztherapie

Natürlich habe ich darüber hinaus wieder viele Gespräche geführt. So erfahre ich von Frau Reuter, der Leiterin der Physiotherapieabteilung, dass sie sich der ganzheitlichen Behandlung der Patienten mittels sanften craniosacralen und visceralen Techniken in Kombination mit Gesprächstherapie, Bachblüten und meditativer Techniken verschrieben hat.

Die bereits mehrfach genannten Hauptsäulen des ProLeben-Konzepts werden dabei ergänzt durch:
  • spezielle Injektions- und Infusionstherapien (Kochsalztherapie nach DESNIZZA, Procain-Basen-Therapie, Ganglientechniken)
  • Reflextherapie (Chirotherapie, Akupunktur, Neuraltherapie, Reflexzonentherapie, Aurikulomedizin)
  • moderate Hyperthermie,
  • innovative physiotherapeutische Techniken (craniosakrale und viscerale Osteopathie, Autonome Osteopathische Repositionstechniken (AORT), Myofascial Release, Akupunktmassage n. P. Shendo-Shiatsu u.a.)
  • Entspannungstherapie (Jacobsen, gezielte Meditation u.a.)
  • Atem-Therapie (z.B. nach Middendorf).

Selbst wenn der umfangreiche Katalog aller angewandten Therapien hier nicht erschöpfend aufgelistet werden kann, so soll er nicht geschlossen werden, ohne noch auf die klassische homöopatische Behandlung hinzuweisen, die gerade bei Krebspatienten gute Erfolge aufweist. Besonders die Plussing-Methode nach Dr. Ramakrishnan wird zur homöopathischen Krebsbehandlung angewandt.

Patientengespräche

Natürlich habe ich auch mit Patientinnen gesprochen. Unisono werden die „persönliche, individuelle, verständnis- und liebe-volle Betreuung“ hervorgehoben, fallen Sätze wie: „es wird auf die Seele geachtet“, „ich fühle mich rundum gut aufgehoben“. Vielleicht beschreibt die Erfahrung einer ehemaligen OP-Schwester das Konzept der Klinik am treffendsten: „Ich habe mich immer zu den Toten hingezogen gefühlt Jetzt zählt nur noch das Leben, ich habe zu mir selbst gefunden.“

Kosten

Eigentlich fällt es schwer, jetzt noch so profane Themen wie Finanzen anzusprechen. Natürlich muss das auch sein. Bei der Klinik ProLeben handelt es sich um eine staatlich konzessionierte Krankenanstalt ohne bindende Verträge mit den gesetzlichen Krankenkassen. In der vom Status als private Akutklinik ausgewiesenen Einrichtung haben somit in der Regel nur Privat- und Beihilfe-fähige Versicherte Anspruch auf Kostenerstattung. Dennoch zeigen sich auch immer mehr gesetzliche Krankenkassen der fundierten komplementären Vorgehensweise in Greiz aufgeschlossen und geben nach entsprechender Prüfung im Einzelfall Kostenzusagen. Die Situation wird sich sicher im Interesse der Patienten verbessern, wenn die Klinik im Frühjahr eine TÜV-Zertifizierung vorweisen kann und durch ein kontinuierliches Qualitätsmanagement auf standardisierte Abläufe verweisen kann. Patienten aus der Umgebung werden auch ambulant bzw. tagesklinisch bzw. in der angeschlossenen Schwerpunktpraxis behandelt. Natürlich habe ich nach den Kosten für einen klinischen Aufenthalt gefragt, auf die man sieh einstellen sollte, und war vergleichsweise angenehm überrascht, wenn man sich die nachfolgenden Wochensätze vor Augen führt:

Wochensatz-Preisbeispiele

a) Wochensatz „biologische und komplementäre Krebsbehandlung“: ab 1079 ,-EUR (enthält erweiterte Diagnostik, komplexe Umstimmungs- und Immuntherapie, Hyperthermie, tiefenpsychologische Verfahren, Visiten, Konsil, Hotellerie inkl. Vollverpflegung (Biokost) und 4 Übernachtungen)

b) ZWEI–Wochensatz Kurzbehandlung „Diagnostik und Therapie nach F.X. MAYR“: ab 1489 ,- EUR (enthält sämtliche Komponenten der F.X. MAYR Therapie gemäß den internationalen Richtlinien, ggf. notwendige Interventionen bei Ausscheidungsstörungen. psychologische Harmonisierung. Hotellerie. Vollverpflegung gemäß lntensivdiät und 11 Übernachtungen)

e) 1–Wochensatz „spezielle Schmerztherapie und chronische Erkrankungen“: ab 776 ,- EUR (enthält gezielte erweiterte Stufendiagnostik, spezielle Infusions-und Injektionstherapien, Reflextherapie, ganzheitliche Physiotherapie, Problemorientierte Tiefenpsychologie, Visite, Konsil, Hotellerie inkl. Vollverpflegung (Biokost) und 4 Übernachtungen)

Zwischenzeitlich wurde auch die Gemeinnützige Stiftung ProLeben zur Förderung der Ganzheitlichkeit in Ausbildung, Vorbeugung und Behandlung gegründet, die mit Öffentlichen und privaten Mitteln eine soziale Komponente in die Angebote der Klinik einbringen soll.

Fazit

Ich hatte mir vorgenommen, hinter die Kulissen und die Ansprüche der Klinik in Greiz zu schauen. Was ich dabei an menschlicher Zuwendung, hoher Fachlichkeit und beeindruckender Umsetzung des Qualitätsstandards gefunden habe, hat mich überzeugt. Es war äußerst mutig, ein biologisch/integrales Fachbehandlungszentrum im „Osten“, im thüringischen Vogtland, zu gründen. Die Menschen, die von diesem Mut mit Ihrer persönlichen Gesundheit profitiert haben, sind zutiefst dankbar dafür. In der Bioklinik liegt ein Gästebuch aus. Leider kann ich nur ein Zitat daraus wiedergeben. Es beginnt: Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen. Wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen. (Friedrich Rücken), und fährt fort: „Diese Worte haben mich immer so beeindruckt, als ich das Buch „Die F.X.Mayr-Kur und danach gesünder leben“ gelesen habe, aber hier habe ich sie erst verstanden“.

Literaturhinweise: U. Reutet, R. Oettmeier: Biologische Krebsbehandlung heute – Sag JA zum Leben, ProLeben Fachverlag Greiz 2002, ISBN 3-935883-00-5 R. Oettmeier, U. Reuter: Wie ein Fisch im Wasser …, 2. Auflage 2003, ProLeben Fachverlag Greiz 2002, ISBN 3-935883-00-6 Beide Bücher sind im Buchhandel, in der Klinik oder direkt beim Autor dieses Artikels zu beziehen.

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