Procain-Basen-Infusion

Die Infusion eines Procain-Basen-Gemisches wirkt effektiv unterstützend bei der Schmerz- und Entzündungstherapie, Revitalisierung und Stoffwechselanregung. 

1. Erklärung + Bedeutung

Das bereits 1905 zugelassene Procainhydrochlorid gehört zu den wenigen Arzneistoffen, welche aufgrund ihrer Wirksamkeit und guten Verträglichkeit bis zum heutigen Tage Bedeutung haben. Es wurde anfangs zur örtlichen Betäubung verwendet und fand einen wahrhaften Siegeszug als Hauptwirkstoff der Neuraltherapie nach HUNECKE und der von Prof. ASLAN in den 50er Jahren bekannt gemachten gleichnamigen Vitalisierungsbehandlung. Im Jahre 2003 wurde schließlich der wachstumshemmende Effekt von Procain auf menschliche Krebszellen von einer spanischen Arbeitsgruppe beschrieben.
Eine zu hohe Säurebelastung des Gewebes hat sich inzwischen zu einem Hauptmechanismus der Entstehung von chronischen Krankheiten und Krebs herausgestellt. Unter gesunden Bedingungen sind sämtliche Körpergewebe leicht basisch, ebenso wie Blut, Lymphe, Speichel und Hirnwasser (pH = 7,4). Die Drüsen im Körper besitzen einen noch basischeren pH-Wert (z.B. Bauchspeicheldrüse pH = 8,2 – 8,5). Eine Ausnahme stellt der Magen dar, welcher als Barriere gegenüber Keimen und zur Verdauung Magensäure produziert. Leicht saures Milieu findet man ebenfalls zur Abwehr von Keimen in der Scheide und auf der Haut. Während anfallende Säuren aus dem Blut schnell entfernt werden, trifft dies für die Mikroumgebung von durchblutungsgestörtem oder chronisch entzündetem Gewebe nicht mehr zu.

2. Anwendung + Wirkung
Auf vielfältige Weise ist der gesunde Körper in der Lage, anfallende Säurestoffe durch sog. Puffersysteme zu neutralisieren. Dabei spielt neben Mineralien die Base Natriumhydrogenkarbonat eine vordergründige Rolle. Zur Behandlung einer Blut- und Gewebeübersäuerung hat sich schon seit Alters her die Einnahme von Natronsalz (reines Natriumhydrogenkarbonat) bewährt. Die Baseneinnahme stellt bei den meisten chronischen Erkrankungen, Entzündungen, Verdauungsbeschwerden und im Rahmen der Biologischen Krebstherapie eine wesentliche Basisbehandlung dar. Durch WORLITSCHEK konnte gezeigt werden, dass die Entsäuerung der Gewebe mittels Infusion einer Natriumhydrogenkarbonat-Lösung sehr viel effektiver möglich wird. Die Behandlung entwickelte sich zu einer Standardbehandlung in der Naturheilkunde und fand weite Verbreitung.
Die Procain-Basen-Infusion verbindet die biologischen Eigenschaften des Regulationstherapeutikums Procain mit der wichtigsten Körperbase Natriumhydrogencarbonat. Sie beschleunigt die Entsäuerung des Gewebes und fördert die Durchblutung von längere Zeit unterversorgtem und chronisch schmerzhaftem oder entzündetem Gewebe.
Der Wirkstoff Procainhydrochlorid wird seit vielen Jahren vor allem in der Neuraltherapie erfolgreich angewandt. Seine entscheidende Wirkung findet sich darin, dass es die Schmerzrezeptoren ausschaltet und die Mikrozirkulation bis in die kleinsten Blutgefäße fördert, wodurch ein antientzündlicher Effekt eintritt. Zudem führt es zu einer Gefäßerweiterung (auch der Haargefäße, d.h. der Kapillaren) und angenehmen psychischen Entspannung. Weitere Vorzüge bestehen in der guten Steuerbarkeit und geringen Toxizität durch kurze Halbwertszeit und Serumabbau, Sauerstoff-sparenden und kapillarabdichtenden Effekt, Entzündungshemmung, antioxidativen und fettsenkenden Effekt. Die vielfachen Wirkungen des Neuraltherapeutikums Procain werden durch die Kombination mit der Base Natriumhydrogenkarbonat (NaBi) verstärkt und erweitert. Die Infusion bewirkt eine Schmerzreduktion, Verbesserung des Allgemeinbefindens und einen Säureabbau. Die Behandlung ermöglicht außerdem einen allgemeinen Stressabbau, mündet in mehr Vitalität und bewirkt durch einen antioxidativen Effekt auch eine spürbare Verjüngung. Die Therapie hat sich als sehr förderlich für die Wirkung anderer abwehrsteigernde Therapien erwiesen und wirkt schützend auf Leber und Bauchspeicheldrüse.

Besonders sinnvoll ist die Anwendung der Procain-Basen-Infusion bei:

  • Körperentsäuerung (bei den meisten chronischen Krankheiten angezeigt)
  • Schmerztherapie (bei chronischen und systemischen Schmerzen,
    mangelnder Wirksamkeit anderer Verfahren)
  • Rheuma- und Arthrosetherapie
  • Durchblutungsförderung
  • Vitalisierung und Anti-Aging
  • Biologische Krebstherapie (oft in Kombination mit zusätzlichen Verfahren)
3. Verfahren + Methodik
Procain ist bisher nur zur Einspritzung (d.h. in Ampullenform) verfügbar. Der Patient wird bei der Behandlung zunächst mit einem Tropfen in die Bindehaut auf die Procainverträglichkeit getestet. Zusätzlich wird der arterielle Blutdruck und Puls gemessen und das Infusionsgemisch unmittelbar vor der Behandlung frisch hergestellt. Danach wird dem Patient ein Venentropf angelegt und langsam die Procain-Base intravenös verabreicht. Bei Risikopatienten und höheren Dosierungen werden zusätzliche Überwachungsgeräte angeschlossen. Die Infusion erfolgt in der Regel 6 bis 10 mal alle 2 bis 3 Tage (u.U. auch täglich).
4. Kosten + Aufwand
Der zeitliche Aufwand beträgt 45 bis 90 Minuten. Es handelt sich um eine Methode der Ganzheitsmedizin, welche nur eingeschränkt eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist. Die Rechnungslegung erfolgt analog und gemäß Gebührenordnung der Ärzte (GOÄ).
Wirkungsweise einer Procain-Basen-Infusion
Gewebeübersäuerung (schematisch) 
1 – zunehmende Säurebelastung im Gewebe, je weiter vom Blutgefäß entfernt
2 – Krebszellen mit Säuremantel
3 – funktionsunfähige Abwehrzelle und Nervenfaser im Säuremilieu
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